
Digitalisierung im HR – Mehr als nur eine technische Umstellung!
Montagmorgen in der HR-Abteilung: Die IT benötigt Personalinfos, Controlling will eine Skillübersicht, die Geschäftsleitung wartet auf eine Fluktuationsanalyse – und Sie durchforsten wieder Excel und Papierakten. Sie kennen das? Corona und Homeoffice haben eines unmissverständlich gezeigt: Wer in Krisenzeiten schnell reagieren will, braucht strukturierte, zentral verfügbare Mitarbeiterdaten – in Echtzeit. Was früher Tage dauerte oder gar nicht möglich war, ist heute Standarderwartung.
Ein erster Schritt – aber ohne Zielbild?
Wie viele Unternehmen haben auch wir zu Beginn klar definierte Anforderungen:
- zentrale Mitarbeiterverwaltung
- digitales Onboarding & Offboarding
- Skillmanagement zur Entwicklung
- DSGVO-Konformität
- Cloud-Entlastung für die IT
- ein vertretbares Kostenmodell
Unsere Wahl fiel auf rexx Systems. Die Einführung verlief technisch reibungslos – doch dann zeigten sich strategische Lücken.
Der strategische Fehler: Digitalisierung ohne Strategie
Ein neues Tool allein ist kein Fortschritt. Digitalisierung ist kein Projekt, sondern Teil einer übergreifenden HR-Digitalstrategie. Wir stellten uns zu spät die entscheidenden Fragen:
- Welche Systeme existieren bereits?
- Wie integrieren wir neue Tools in die bestehende Landschaft?
- Was ist unser „führendes System“?
- Welche Schnittstellen brauchen wir wirklich?
- Wie nutzen wir unsere Daten strategisch?
Unser Systemmix führte zu Medienbrüchen, doppelter Pflege und Reibungsverlusten.
Digitalisierung ist Haltung – keine Technik
Erst als der Bedarf an validen Daten für Skill-Analysen, Reports und strategische Entscheidungen stieg, wurde klar: Technik ist nur Werkzeug.
Unsere Learnings:
- Ohne Prozessarchitektur kein Mehrwert
- Schnittstellen sind entscheidend für Skalierbarkeit
- Stakeholder-Einbindung ist Pflicht
- Integration kostet meist mehr als Software
Laut dem Digital Office Index 2024 von Bitkom:
83 % der Unternehmen verfügen über eine Digitalstrategie – doch über 60 % fehlt es an digitaler Umsetzungskompetenz, insbesondere im Mittelstand.
Hier geht’s zum Originalbericht: Bitkom – Digital Office Index 2024
Ein deutliches Zeichen: Die Werkzeuge sind da – doch oft fehlt die Verbindung zur strategischen Unternehmensführung.
Reifegradmodell zur HR-Digitalisierung (für KMU)


Selbsttest: Wie reif ist Ihre HR-Digitalstrategie?
- Haben Sie ein führendes HR-System definiert?
- Arbeiten Ihre Tools nahtlos zusammen?
- Gibt es Daten-Governance & klare Verantwortlichkeiten?
- Nutzen Sie Ihre HR-Daten aktiv für Entscheidungen?
- Sind alle relevanten Stakeholder eingebunden?
Fazit: Digitalisierung braucht Klarheit – nicht nur Klicks
HR-Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Wer Systeme einführt, ohne Prozesse, Menschen und Datenstrategie mitzudenken, wird schnell zum Verwalter von Insellösungen. Doch wer Digitalisierung ganzheitlich denkt – integriert, strategisch und menschlich – schafft echten Mehrwert: für Führung, Entwicklung und Unternehmenskultur.

