
Mitarbeiter gezielt weiterentwickeln – Skillmanagement braucht Lernmöglichkeiten
Wo Kompetenzlücken sichtbar werden, braucht es Wege zur Entwicklung. Ein professionelles Skillmanagement endet nicht bei der Bewertung – es beginnt dort. Deshalb war es für uns als KMU entscheidend, unseren Mitarbeitenden individuelle und bedarfsgerechte Lernangebote zu machen.
Lernen – on the Job und darüber hinaus
Vieles lässt sich direkt im Arbeitsalltag entwickeln: durch Pairing, Projektverantwortung oder Job-Rotation. Doch nicht alle Fähigkeiten – insbesondere Soft Skills oder neue Technologien – lassen sich rein praktisch erlernen. Es braucht zusätzlich strukturierte Lernformate, z. B. über digitale Plattformen oder Workshops.
Eigene Kurse oder Plattform – was ist realistisch für ein KMU?
Zu Beginn stand die Überlegung: Sollen wir eigene Schulungen entwickeln oder auf externe Plattformen zurückgreifen?
Angesichts der Dynamik im IT-Bereich – mit neuen Tools und Frameworks im Jahresrhythmus – war schnell klar: Eigene Inhalte können wir kaum aktuell halten.
Also begannen wir, den Markt für Lernplattformen zu sondieren – mit folgenden Anforderungen:
- Starker IT-Fokus, aber auch Inhalte für andere Rollen
- Skalierbare Preisstruktur für ein mittelständisches Unternehmen
- Gute UX für die Mitarbeitenden
Erste Plattform: Coursera – gut gedacht, schlecht gepasst
Wir entschieden uns zunächst für eine Jahreslizenz bei Coursera. Andere Plattformen verlangten gleich Vertragslaufzeiten von zwei bis drei Jahren – ein Risiko, das wir nicht eingehen wollten.
Doch nach einem Jahr wurde klar: Coursera passte nicht zu unserem Bedarf.
Die Inhalte waren hochwertig, aber die Nutzung im Alltag gering. Das Pricing war für die tatsächliche Nutzung nicht wirtschaftlich.
Besser passend: Innential – bedarfsgesteuertes Lernen mit klarer Kostenkontrolle
Bei der zweiten Suche stießen wir auf Innential – eine Plattform mit einem ganz anderen Ansatz:
- Lizenzkosten für die Plattform + Einzelabrechnung pro Kurs
- Kein Flatrate-Modell, sondern Zahlung nur bei tatsächlicher Nutzung
- Mitarbeitende bewerteten absolvierte Kurse, was uns half, interne Empfehlungslisten aufzubauen
So konnten wir gezielt hochwertige Inhalte für fachliche und persönliche Weiterentwicklung bereitstellen – ohne unnötige Kosten zu produzieren. Die besten Kurse wurden dokumentiert und für bestimmte Lücken (z. B. Kommunikation, Leadership, KI) gezielt wiederverwendet.
Besonders positiv: Innential band auf Wunsch auch externe Inhalte ein, sodass wir Zugriff auf zusätzliche Kurse bekamen – individuell abgestimmt auf unsere Bedarfe.
Erfolgskontrolle und automatisiertes Assessment
Nach dem Kurs war uns wichtig: Was hat sich verändert? Wir haben regelmäßig überprüft, ob gelernte Inhalte im Alltag angewendet wurden – z. B. durch Pairing, Projektverantwortung oder wiederholte Einschätzungen in der Skillmatrix.
Zudem kamen automatisierte Assessment-Tools wie Coderpad zum Einsatz. Damit konnten Mitarbeitende ihr neu erlerntes Wissen in realistischen Aufgaben testen – eine hilfreiche Ergänzung, um Fortschritt sichtbar und messbar zu machen.
Führungskräfte als Lernförderer
Führungskräfte spielten eine zentrale Rolle: Sie empfahlen gezielt Kurse auf Basis der Skillmatrix – und gaben nach dem Kurs Raum zur Anwendung und Reflexion. Das erhöhte die Akzeptanz deutlich.


Kommunikation & Rollout – wie wir Lernen sichtbar machten
Wir haben aktiv kommuniziert, warum und wie die Plattform genutzt werden kann – mit kurzen Use Cases, Erfolgsgeschichten aus dem Team und monatlichen Lern-Tipps im Intranet.
Zusätzlich führten wir einen strukturierten Rollout durch – mit Versuchsgruppen und Learning Circles, in denen Mitarbeitende die Plattform in kleinen Gruppen kennenlernten, Erfahrungen teilten und voneinander lernten.
Motivation & Lernzeit
Lernen war bei uns nicht nur gewünscht, sondern aktiv eingeplant. Mitarbeitende hatten zwei Stunden pro Woche während ihrer Arbeitszeit zur Verfügung, um Lernangebote zu nutzen. Natürlich stand es ihnen frei, zusätzlich auch in der Freizeit auf die Plattform zuzugreifen – was viele gerne taten.Projekt-Passungen zu gewinnen – mit minimalem administrativem Aufwand und maximaler Transparenz.
Fazit
Lernen funktioniert am besten, wenn es niedrigschwellig, zielgerichtet und wirtschaftlich durchdacht ist. Unsere Kombination aus On-the-Job-Entwicklung, Pairing, kuratierten Lernpfaden über Innential und begleitenden Assessments hat sich bewährt.
Skillmanagement ist dann wirksam, wenn es nicht nur bewertet, sondern verändert – und dafür die richtigen Instrumente bereitstellt. Genau das sollte moderne Personalentwicklung in KMU leisten.

